Kläranlage vor Umbau
Verbesserung für die Isar
General de 13. diciembre 2022
Die Kläranlage Landshut-Dirnau steht vor einem umfassenden Umbau. Hintergrund ist, dass die Reinigungsleistung hinsichtlich organischer Verunreinigungen und Stickstoff in der 1991 offiziell eingeweihten Anlage an ihre Grenzen stößt. Die bestehenden Reinigungsverfahren können nur mit hohem Zeit- und Energieaufwand eine gute Reinigungsleistung erzielen. Das Abwasser durchläuft dabei mehrmals den Reinigungszyklus bis letztendlich der Stickstoff genügend abgebaut worden ist. Die zulässigen Grenzwerte wurden vom Gesetzgeber darüber hinaus reduziert, sodass die erforderlichen Reinigungszyklen für den Stickstoffabbau enorm viel Energie benötigen. Das lässt die Betriebskosten und letztlich die Abwassergebühren steigen.
Die bestehende zweistufige biologische Reinigung in der Kläranlage sollte also wesentlich effizienter sein. Um das zu erreichen, wird die bislang zweistufige biologische Reinigung zu einer einstufigen Verfahrensweise umgebaut. Darin wird neben den organischen Verunreinigungen auch der Stickstoff eliminiert. Dieser entweicht als ungefährliches Gas in die Luft.
Durch eine 20-prozentige Verbesserung des Stickstoffabbaus werden voraussichtlich rund 70 Kilogramm weniger Stickstoff pro Tag in die Isar eingeleitet. Das ist gut für die Isar und ihre Fische, denn Stickstoff führt zu einer Überdüngung der Gewässer, was wiederum den Fischen sehr zu schaffen macht. Zudem wird die CO2-Bilanz des Klärwerks deutlich verbessert, weil ein geringerer Stromverbrauch für die Anlage nötig ist.
An dem Projekt arbeiten die Stadtwerke mit den Fachplanern schon seit 2018. Die Planungen sind sehr umfangreich. Die Ausführungsplanung ist inzwischen fast fertig und Förderungen sind beantragt. Aktuell werden die Leistungsverzeichnisse für die Ausschreibung erstellt und erforderliche Genehmigungen eingeholt. Die Ausschreibungen sollen veröffentlicht werden, sobald die Stadtwerke eine Rückmeldung über die Förderungen erhalten haben.
Insgesamt rechnen die Stadtwerke mit einem Investitionsvolumen zwischen 35 und 37 Millionen Euro (ohne Fördermittel). Aktuelle Baukostensteigerungen wurden in den Berechnungen bereits berücksichtigt. Mit dem Bau möchten die Stadtwerke idealerweise Ende 2023 beginnen. Bis zur Fertigstellung dauert es voraussichtlich etwa drei bis vier Jahre.