Wasser fließt ins Kanalnetz

Kanalnetz

Bevor Abwasser in der Kläranlage gereinigt werden kann, muss es gesammelt und transportiert werden. Dies geschieht über ein weit verzweigtes Kanalnetz mit Nebensammlern, Hauptsammlern und Pumpwerken. Für die Regenwasserbehandlung sind zusätzliche Anlagen im Kanalnetz vorhanden.  Rund 102.500 Einwohner aus dem Stadtgebiet sowie aus Ergolding, Altdorf, Furth (Ortsteil Arth) und Kumhausen sind an das Landshuter Kanalnetz angeschlossen.

Es zählt an Kilometern ungefähr so viel wie die Wegstrecke von Landshut nach Bozen: Rund 370 Kilometer Kanalrohre befinden sich unter den städtischen Straßen und Wegen. Den größten Teil bilden sogenannte Mischwasserkanäle (206 km). In ihnen rinnt das Schmutz- und Regenwasser zur Kläranlage nach Landshut-Dirnau, wo es gereinigt und über die Isar wieder dem natürlichen Kreislauf zurückgegeben wird.

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Der andere Teil des Netzes besteht aus getrennten Schmutz- und Regenwasserkanälen, dem sogenannten Trennsystem. Regenwasser läuft hier zur Entlastung des übrigen Entwässerungssystems in separaten Kanälen ab – im Falle des Stadtteils Achdorf zum Beispiel münden diese in den Roßbach oder in der nördlichen Wolfgangsiedlung wird das Regenwasser über Versickerungsanlagen von der Erdoberfläche direkt in tiefere Bodenschichten eingeleitet. Deswegen müssen Bewohner in den Gebieten mit Trennsystem besonders darauf achten, dass in den Regenwasserkanal keine schädlichen Stoffe kommen. Sonst gelangen sie ungereinigt ins natürliche Gewässer und stören das ökologische Gleichgewicht.

Autowaschen ist in Landshut auf öffentlichen Straßen übrigens generell verboten.

Kanaldeckel
Unangenehme Gerüche

Ursachen für Gerüche aus dem Kanal

Unangenehme Gerüche im Kanal lassen sich leider nicht vermeiden. Manchmal kommt es aber auch zu massiven Geruchsbelästigungen außerhalb des Kanals. Das kann daran liegen, dass der Wasserverbrauch kontinuierlich zurückgeht, wodurch auch in den Kanälen weniger Abwasser fließt. Durch die geringe Fließgeschwindigkeit lagert sich Schlamm schneller ab und die Fäulnisprozesse führen zu Geruchsbelästigung. Dieser Prozess wird durch hohe Temperaturen und längere Trockenperioden im Sommer noch verstärkt.

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In der Regel gibt es im Kanalnetz eine ausreichende Luftzirkulation, die verhindert, dass sich giftige oder übelriechende Gase an einer Stelle konzentrieren. Diese natürliche Luftzirkulation kann durch ungünstige bauliche Verhältnisse in der Kanalisation aber auch witterungsbedingt gestört sein.

Gelegentlich kommt es auch zu unerlaubten Einleitungen in das Kanalnetz, die das Entstehen von übelriechenden Gasen begünstigen. Eine weitere Ursache sind Kanalverstopfungen.

Welche Gegenmaßnahmen ergreifen die Stadtwerke?

Das Kanalnetz der Stadt Landshut wird von den Stadtwerken Landshut regelmäßig durch Spezialfahrzeuge mit Hochdruck gereinigt. An den Stellen des Kanalnetzes, an denen regelmäßige Spülungen nicht ausreichen, installieren wir Geruchsverschlüsse, künstliche Belüftungen, Filteranlagen oder verschließen Kanaldeckel geruchsdicht. Außerdem überwachen wir die Einleitungen in unser Kanalnetz und entnehmen regelmäßig Abwasserproben, die wir in unserem Klärwerks-Labor untersuchen.

Kommt es über einen längeren Zeitraum zu massiven Geruchsproblemen aus dem Kanal, wenden Sie sich bitte an den Bereich Abwasser der Stadtwerke – telefonisch unter 0871 1436 2503 oder per E-Mail an abwasserbeseitigung@stadtwerke-landshut.de.

Kanalreinigung

Das öffentliche Kanalnetz der Stadt Landshut mit einer Gesamtlänge von über 370 km muss regelmäßig gereinigt werden. Sonst kann es zu Ablagerungen und in der Folge zu Geruchsbelästigungen und Verstopfungen kommen. Sie sichert somit den Entwässerungskomfort der Einwohner, trägt aber auch wesentlich zum Werterhalt des Kanalnetzes bei.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) & Infos

Wie wird die Kanalreinigung durchgeführt?

Bei der Kanalreinigung kommt ein Kanalspülfahrzeug der Stadtwerke Landshut oder einer beauftragten Fremdfirma zum Einsatz. Die Beseitigung der Ablagerungen erfolgt mit einer Reinigungsdüse an einem langen Schlauch. Durch das Wasser, das mit hohem Druck aus der Düse ausströmt, wird die Wandung des Kanalrohrs wirkungsvoll gesäubert. Am nächsten Einstiegsschacht werden die gelösten Ablagerungen mit einem Saugschlauch abgesaugt.

Beeinträchtigungen nach einer Kanalspülung?

Die Kanalspülung ist ein zuverlässiges, bewährtes und anerkanntes Verfahren, welches im Normalfall weitestgehend unbemerkt für die Anwohner abläuft. Der Motor und die Pumpen des Spülfahrzeugs müssen allerdings während des Spülvorgangs laufen und in engen Straßen kann es aufgrund der Größe des Fahrzeugs kurzzeitig zu Engstellen kommen.

Durch den Spülvorgang entsteht ein Über- oder Unterdruck im öffentlichen Kanal. Kann dieser in der Grundstücksentwässerungsanlage nicht ausgeglichen werden, kann es in sehr seltenen Einzelfällen zum Austritt von Wasser im Bereich von Abflüssen, speziell bei Toiletten, kommen. Wird das Wasser des Geruchsverschlusses (Siphon) bei Unterdruck ganz oder teilweise herausgesaugt, kann ein unangenehmer Geruch aus dem Kanal über die Sanitärobjekte ungehindert in die Wohnung gelangen.

Geruchsprobleme nach einer Kanalspülung beseitigen?

Lassen Sie Wasser in die Becken laufen bzw. betätigen Sie die Spülung der Toiletten, um den Siphon wieder zu schließen. Bei einer ordnungsgemäßen Installation Ihrer Grundstücksentwässerungsanlage erfolgt der Druckausgleich über die Belüftungsöffnungen Ihres Revisionsschachts sowie über die Kanalentlüftung über Dach. Wenn die Entlüftung Ihrer Grundstücksentwässerungsanlage beeinträchtigt ist, nicht fachgerecht geplant oder ausgeführt wurde bzw. gar nicht vorhanden ist, kann es zum Entweichen von Wasser aus den Geruchsverschlüssen der Toiletten bzw. Abflüsse kommen.

Sollten diese Probleme bei Ihnen auftreten, empfehlen wir Ihnen, Ihre Grundstücksentwässerungsanlage hinsichtlich der Entlüftungsvorrichtung von einer Fachfirma prüfen zu lassen und die notwendigen Veränderungen vorzunehmen.

Reinigung des öffentlichen Kanalnetzes