Kläranlage Landshut
Auf dieser Seite finden Sie alles zur » Fremd- und Fäkalschlammannahme zur » Funktion sowie zum » Umbau des Klärwerks.
Durchschnittlich rund 30 Millionen Liter Abwasser – so viel reinigt die Kläranlage der Stadtwerke im Landshuter Ortsteil Dirnau jeden Tag. Danach fließt es gereinigt wieder zurück in die Isar – und das mit einer Reinigungsleistung von mehr als 95 Prozent (bezogen auf den biologischen Sauerstoffbedarf, fünf Tage). Das Abwasser durchläuft verschiedene Stationen, um es von Feststoffen und Chemikalien zu befreien. Mehr über das Klärwerk erfahren Sie unter Unternehmen.
Fremd- und Fäkalschlammannahme
Fremdschlamm
Im Klärwerk Landshut wird Klärschlamm (Überschussschlamm) von umliegenden kommunalen Kläranlagen und Industriebetrieben mit eigener Abwasserbehandlungsanlage angenommen und der Faulung zugeführt. Damit unterstützen die Stadtwerke das regionale Klärschlammentsorgungskonzept des Freistaats Bayern. Gleichzeitig wird die Auslastung der Anlage optimiert und ein höherer Gasertrag zur Energiegewinnung erzielt.
Der Fremdschlamm muss folgende Bedingungen erfüllen:
- Lieferbedingungen Fremdschlamm
- Klärschlammanalyse ist nicht älter als 6 Monate
- Pumpfähiger Primär-oder Überschussschlamm mit oTS > 60 % und TS < 5 % Ausschlusskriterien: Schlamm mit groben Störstoffen; Schlamm aus Pflanzenkläranlagen oder Absetzteichen
Fäkalschlamm
Neben Schlämmen aus Kläranlagen werden auch Fäkalschlämme aus privaten Kleinkläranlagen angenommen. Voraussetzung ist, dass die Anlieferung durch ein zugelassenes Fachunternehmen erfolgt und die Anlagen im Einzugsgebiet der Kläranlage liegen.
Auch die Anlieferung von Inhalten aus Chemietoiletten ist möglich. Diese dürfen nur aus der Stadt und dem Landkreis Landshut stammen.

Haben Sie weitere Fragen zu Fremd- und Fäkalschlammannahme?
Kontakt
Telefon: 0871/1436-2550
E-Mail: klaerwerk@stadtwerke-landshut.de

Haben Sie weitere Fragen zu Fremd- und Fäkalschlammannahme?
Kontakt
Telefon: 08707 93989-15
E-Mail: klaerwerk@stadtwerke-landshut.de
So wird das Abwasser gereinigt
Infos zum Umbau der biologischen Reinigung

Die Kläranlage Landshut Dirnau steht aktuell vor einem umfassenden Umbau. Auf dieser Seite erhalten Sie Informationen zum Stand.
Hintergrund des Umbaus ist, dass die Reinigungsleistung hinsichtlich organischer Verunreinigungen und Stickstoff in der 1991 offiziell eingeweihten Anlage an ihre Grenzen stößt. Die bestehenden Reinigungsverfahren können nur mit hohem Zeit- und Energieaufwand eine gute Reinigungsleistung erzielen. Das Abwasser durchläuft dabei des Öfteren mehrmals den Reinigungszyklus bis letztendlich der Stickstoff genügend abgebaut worden ist. Die zulässigen Grenzwerte wurden vom Gesetzgeber darüber hinaus reduziert, sodass die erforderlichen Reinigungszyklen für den Stickstoffabbau enorm viel Energie benötigen. Das lässt die Betriebskosten und letztlich die Abwassergebühren steigen.
Die bestehende zweistufige biologische Reinigung in der Kläranlage sollte also wesentlich effizienter sein. Um das zu erreichen, wird die bislang zweistufige biologische Reinigung zu einer einstufigen Verfahrensweise umgebaut. Darin wird
neben den organischen Verunreinigungen auch der Stickstoff eliminiert. Dieser entweicht als ungefährliches Gas in die Luft. Durch eine 20-prozentige Verbesserung des Stickstoffabbaus werden voraussichtlich rund 70 Kilogramm weniger Stickstoff pro Tag in die Isar eingeleitet. Das ist gut für die Isar und ihre Fische, denn Stickstoff führt zu einer Überdüngung der Gewässer, was wiederum den Fischen sehr zu schaffen macht.
An dem Projekt arbeiten die Stadtwerke mit den Fachplanern schon seit 2018. Die Planungen sind sehr umfangreich. Die Ausführungsplanung ist inzwischen fast fertig und Förderungen sind beantragt. Aktuell werden die Leistungsverzeichnisse für die Ausschreibung erstellt und erforderliche Genehmigungen eingeholt. Die Ausschreibungen sollen veröffentlicht werden, sobald die Stadtwerke eine Rückmeldung über die Förderungen erhalten haben. Insgesamt rechnen die Stadtwerke mit einem Investitionsvolumen zwischen 35 und 37 Millionen Euro (ohne Fördermittel). Aktuelle Baukostensteigerungen wurden in den Berechnungen bereits berücksichtigt. Mit dem Bau möchten die Stadtwerke idealerweise 2024 beginnen. Bis zur Fertigstellung dauert es voraussichtlich etwa drei bis vier Jahre.
Umbau der Kläranlage Landshut von einer zweistufigen Belebungsanlage mit Tropfkörpern zu einer einstufigen Belebungsanlage mit Kaskadendenitrifikation und Vorklärung
Laufzeit: Februar 2023 – September 2028
Die Stadtwerke Landshut modernisieren ihre Kläranlage mit dem Ziel, den Energiebedarf deutlich zu senken und die Eigenenergieerzeugung zu erhöhen. Durch die geplante Umstellung auf ein einstufiges Belebungsverfahren mit Kaskadendenitrifikation kann die Anlage künftig nahezu energieautark betrieben werden – die Stromerzeugung deckt bilanziell den gesamten Bedarf (Deckungsquote ca. 100 %, ausgenommen Stundenspitzen). Der spezifische Stromverbrauch sinkt auf 24,2 kWh/Einwohner pro Jahr und der Fremdstrombezug auf 0 kWh/Einwohner pro Jahr.
Die Maßnahme führt nicht nur zu einer erwarteten Energieeinsparung von rund 43 %, sondern auch zu einer Verbesserung der Reinigungsleistung:
-
rund 20 % mehr Stickstoffabbau
-
ca. 10 % mehr Abbau von organischem Kohlenstoff
-
Reduzierung von Spurenstoffen im Abwasser
Durch den Umbau entfällt die energieintensive Rezirkulation zwischen den bisherigen Reinigungsstufen, die Tropfkörper können stillgelegt werden. Die derzeit zur Denitrifikation genutzten Vorklärbecken können wieder als solche genutzt werden. Dadurch fällt energiereicherer Schlamm an. Dieser wird in der Faulung verstromt und erhöht die Eigenenergieproduktion.
Die Umrüstung bereitet die Kläranlage zudem auf die neuen gesetzlichen Anforderungen vor: Das längere Schlammalter und die optimierten Prozesse ermöglichen den verbesserten Abbau von Spurenstoffen (Mikroschadstoffe). Eine gemäß EU-Kommunalabwasserrichtlinie KARL (Richtlinie (EU) 2024/3019) zusätzliche zu erstellende vierte Reinigungsstufe kann kleiner und energieeffizienter dimensioniert werden.
Dieses Vorhaben wird vom BMWK über die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) gefördert. (Förderkennzeichen: 67K22590).
» weiterlesen
Mit der Kommunalrichtlinie fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 den kommunalen Klimaschutz im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) mit zahlreichen Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen in investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die NKI trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
- Dahlem Beratende Ingenieure GmbH & Co. Wasserwirtschaft KG, 64293 Darmstadt
- Wolff & Müller Ingenieurbau GmbH, 70435 Stuttgart
- Sonntag Baugesellschaft mbH & Co. KG, 55411 Bingen-Kempten
- GIS Aqua Austria GmbH, A-3300 Amstetten
- Weber Kraftwerk- und Industrieservice GmbH, 76877 Offenbach
- Zach Elektroanlagen GmbH & Co. KG, 83342 Tacherting
- Bauer Elektroanlagen Süd GmbH & Co. KG, 84428 Buchbach

